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However, there is a brief outline of the wide variety of courses on offer at the Migros Club School in the English section (click on link below).

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Neue Leidenschaften und Talente entdecken

Kreative Meistermacher*innen

Zwischen Fäden und Stil: Ein Gespräch über Mode mit Kursleiterin Regula Hug

In unserer Interviewserie «Kreative Meistermacher*innen» stellen wir Lehrpersonen und ihre Leidenschaft in den Fokus. Heute an der Reihe: Regula Hug, Kursleiterin im Bereich Mode. Erfahren Sie im Interview, wie Regula Hug Ihre Leidenschaft für Mode entdeckt hat und welchen Geheimtipp sie ihren Teilnehmenden mitgibt.

Regula, was bedeutet Mode für dich?

Die Bedeutung der Mode hat sich für mich im Lauf meines Lebens verändert. Ich beobachte, dass sie Ausdruck einer Stimmung oder eines Statements der Träger*in sein kann. Sie transportiert aber auch kollektive, gesellschaftliche Tendenzen und bildet diese ab. Mode korrespondiert immer auch mit Trends, politischen Bewegungen, Musik, Kunst und Design. Sie ist eine kurz aufblitzende Laune oder behauptet sich für längere Zeit.

In meiner Wahrnehmung werden kontinuierlich charakteristische Merkmale aus vergangenen Epochen adaptiert und präsentieren sich neu in veränderten Kombinationen von Material, Farbe und Schnittführung. Ich finde es spannend zu verfolgen, wie sich die Mode weltweit unterschiedlich entwickelt, sich gegenseitig beeinflusst und für mein Auge an Uniformität zugenommen hat. Mode ist eine Spielerei. Sie gibt Anlass zur Debatte über Ästhetik, Ethik und Notwendigkeit. Sie ist nicht wegzudenken, gehört zum Menschen und ist für mich viel mehr als reine Äusserlichkeit.

«Mode korrespondiert immer auch mit Trends, politischen Bewegungen, Musik, Kunst und Design. Sie ist eine kurz aufblitzende Laune oder behauptet sich für längere Zeit.»

Wie bist du zur Mode gekommen und was hat dich dazu motiviert, dein Wissen weiterzugeben?

Ich habe immer schon gerne Menschen beobachtet – wie sie sich bewegen, was sie ausdrücken, welche Kleider sie wann tragen und welche Verwandlungen dabei möglich sind. Nachdem ich das Handwerk der Bekleidungsgestalterin und im Anschluss eine spezifische Ausbildung zur Theaterschneiderin erlernt hatte, arbeitete ich in verschiedenen Theater-Ateliers. Dort fertigte ich Kostüme für die Bühne an. Ich interessierte mich zunehmend für den Entwurf des Kostümbildes und die schnitttechnische Umsetzung einer Zeichnung. Deshalb erlernte ich zusätzlich den Beruf der Gewandmeisterin. So vertiefte ich mein Wissen über Kostümgeschichte sowie moderne und historische Schnitttechnik. Unter anderem arbeitete ich für längere Zeit am Opernhaus Zürich.

«Anderen Menschen einen fundierten Einblick in die Welt der Mode zu vermitteln, mit ihnen im Austausch zu sein und sie in ihrem kreativen Prozess zu begleiten, bereitet mir grosse Freude.»

Auch wenn mich die Theater- und Kostümwelt nie losgelassen hat, schätze ich gleichzeitig meine Lehrtätigkeit als Kursleiterin, welche ich seit vielen Jahren ausübe. Anderen Menschen einen fundierten Einblick in die Welt der Mode zu vermitteln, mit ihnen im Austausch zu sein und sie in ihrem kreativen Prozess zu begleiten, bereitet mir grosse Freude.

Welche Vorkenntnisse oder Fähigkeiten benötigen Teilnehmende, um erfolgreich an deinem Kurs teilnehmen zu können?

Offenheit, Geduld und Interesse. Es ist wesentlich, dass die Teilnehmenden bereits nähtechnisches Basiswissen haben. Zudem sollten sie bereit sein, Zeit in die Herstellung von eigenen Schnittmustern zu investieren.

Kreative Prozesse können manchmal zu überraschenden Ergebnissen führen. Hast du eine Anekdote, in dem ein*e Teilnehmer*in eine unerwartete Wendung in ihrem*seinem kreativen Projekt erlebt hat?

In der Intensivklasse Mode beginnen wir aufgrund methodischer Ansätze im ersten Modul mit der Herstellung eines eigenen Jupes. Kurz nach Kursbeginn äusserte eine Teilnehmerin ihren deutlichen Widerstand: Sie sei überzeugte Hosenträgerin, sagte sie. Sie wollte sich nicht darauf einlassen. Also habe ich sie dazu eingeladen, es trotzdem zu versuchen. Sie fand unerwartet grossen Gefallen daran, Jupes in verschiedenen Formen, Farben und Längen anzufertigen. Schliesslich kaufte sie sich passende Strümpfe, veränderte ihre Frisur, fand einen neuen eigenen Stil und entdeckte dabei, dass die Beinfreiheit beim Tragen von Jupes genauso gut möglich ist.

Kreative Angebote bieten oft die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen. Wie förderst du den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Teilnehmenden in deinen Kursen?

«Es kommt nicht selten vor, dass sich Teilnehmende auch ausserhalb des Kurses
treffen, zusammenarbeiten oder gemeinsam eine Ausstellung besuchen.»

In der Regel finden sich die Menschen in Gesprächen über ihr aktuelles Projekt und darüber hinaus. Auch gibt es Aufgabenstellungen, welche viel mehr Inspiration und Freude bringen, wenn sie in Kleingruppen oder zu zweit durchgeführt werden. Es kommt nicht selten vor, dass sich Teilnehmende auch ausserhalb des Kurses treffen, zusammenarbeiten oder gemeinsam eine Ausstellung besuchen. Darüber freue ich mich jeweils sehr.

Die Digitalisierung hat auch vor der Modewelt keinen Halt gemacht. Kleidungsstücke können virtuell anprobiert werden, 3D-Drucktechnologien spielen eine wichtige Rolle bei der Produktentwicklung. Wie hat die Digitalisierung deinen Unterricht beeinflusst?

Sie beeinflusst meinen Unterricht nicht fundamental. Es hat sich aber beispielsweise entwickelt, dass Teilnehmende verarbeitungstechnische Abläufe, praktische Tipps, Strategien und Zeichnungen fotografisch dokumentieren und innerhalb der Gruppe teilen. Das war früher kein Thema und ich erachte diese Möglichkeit als eine Bereicherung. Abgesehen davon, nehme ich auch wahr, dass viele Menschen durch die ständige digitale Präsenz eher abgelenkt sind und gerne ein schnelleres Ergebnis hätten. Die Absicht in meinen Kursen ist das Gegenteil davon. Von Teilnehmenden erhalte ich öfter die Rückmeldung, dass sich das eigene praktische, gestalterische Schaffen positiv auf ihre kreative Denkfähigkeit auswirkt und einen erholsamen Aspekt hat.

Hast du einen Geheimtipp / Lifehack, den du deinen Teilnehmenden gerne mitgibst?

Ich persönlich empfehle, beim Nähen keine Glaskopfstecknadeln und Klammern zu verwenden, sondern einfache Stahlstecknadeln. Und das magnetische «Nadelkissen», um diese immer zur Hand zu haben, finde ich superpraktisch.

Du unterrichtest die Intensivklasse Mode, in welcher sich Teilnehmende pro Modul 10 Kurstage umfassend mit der Gestaltung und Umsetzung von Kleidungsstücken befassen. Was ist das Spezielle an diesem Angebot und wieso sollte man sich für eine Intensivklasse anmelden?

Weil man in der Intensivklasse beispielsweise nicht mit gekauften Schnittmustern arbeitet – ganz im Gegensatz zu allgemein zugänglichen Näh- und Modekursen. In der Intensivklasse entwickeln wir Schnittmuster auf die eigenen Körpermasse und erreichen dadurch eine bessere Passform. Diese Weiterbildung ist anwendungsorientiert, verbindet Kreativität mit praktischem Wissen und bietet motivierende Impulse und Austausch in der Gruppe. Übrigens lohnt es sich, mehrere Module der Intensivklasse zu absolvieren. So können sich die Teilnehmenden weitere handwerkliche und gestalterische Kenntnisse aneignen und lernen, diese umzusetzen.

Neugierig?

Hier geht’s zu unseren Angeboten im Bereich Mode:

Intensivklasse Mode: Sie befassen sich nebst Schnitt- und Verarbeitungstechniken mit der Modell-Realisation. Lernen Sie, wie Sie mit Papier und Moulure entwerfen und Ihre Arbeiten gestalterisch umsetzen. Das Resultat: Massgeschneiderte Einzelstücke, die Ihren individuellen Stil unterstreichen.

Weitere Intensivklassen: Unsere Intensivklassen in den Bereichen Fotografie, Mode, Bildnerisches Gestalten, Floristik, Schmuck, Keramik und Schreiben bieten Spielraum für experimentierfreudige Personen. Das Grundmodul vermittelt Ihnen fachliches Basiswissen und schult Ihr kreatives Auge. Im Aufbaumodul tauchen Sie tiefer ins Thema ein und realisieren Projekte eigenständig.

Kurse: Taschen, Accessoires, Kleidungsstücke oder andere anspruchsvolle Handarbeiten – entwerfen Sie eigene Kreationen und nähen, weben oder stricken Sie Ihre neuen Lieblingsstücke nach Mass.

 

Über die Kursleiterin
Regula unterrichtet seit 26 Jahren die folgenden Angebote an der Klubschule: Intensivklasse Mode und CAS Expert, Atelierkurse sowie Fortsetzungskurse im Bereich Mode.

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